Sage zu den Niester Riesen

Märchen: Niester Riesen (Illustration: Elke Teuber-S)Die alte zerfallene Burg Sichelnstein ließ Otto der Quade in der Zeit von 1371 bis 1372 neu aufbauen und befestigen, um im Sternerkrieg gegen den Landgrafen von Hessen ein passendes Einfallstor in das Hessenland zu besitzen. Als Trutzfeste errichtete 1373 der Landgraf von Hessen dem Sichelnstein gegenüber eine größere und festere Burg und nannte sie zum Hohn auf den Sichelnstein "Sensenstein". Diese Feste war Otto dem Quaden aber ein Dorn im Auge. Alle Angriffe gegen den Sensenstein waren erfolglos und er fand kein Mittel zur Zerstörung der Burg.

Da rief er in seiner Verlegenheit den Teufel um Hilfe und versprach ihm seine Seele, falls er den Sensenstein vernichte. Der Teufel riss nun einen unmenschlich großen Steinblock aus der Erde und schleuderte ihn auf den Sensenstein los. Aber eine unsichtbare Hand hinderte ihn bei dem Wurf, so dass ihm der Stein aus der Hand glitt und im Pfaffenstrauche bei Nienhagen niederfiel ohne den Sensenstein zu treffen. Mit einem grässlichen Fluch flog der Teufel davon, denn er merkte, dass der Sensenstein im Schutze Gottes stand. Er versuchte auch nie wieder, dem Sensenstein einen Schaden zuzufügen; denn er hatte sich bei dem Wurfe selber einen schlimmen Schaden zugezogen. Otto der Quade aber ärgerte sich maßlos, dass sein Plan fehlgeschlagen war. Wenn der Teufel nichts ausrichten konnte, dann vielleicht die urgewaltige Kraft der Stärksten im Lande, der Riesen.

Die bösartigsten und gefährlichsten Riesen ließ er zu sich kommen. Gemeinsam ersannen sie einen Plan zur endgültigen Vernichtung der Burg Sensenstein. In zwei Gruppen aufgeteilt wollten sie nachts die Burg Sensenstein angreifen und völlig zertrümmern. Eine Gruppe begab sich in den Thöneberg, der dem Sensenstein gegenüber liegt und schleuderte von dort riesige Felsbrocken auf die Burg. Die Bewohner der Burg Sensenstein wurden von dem Angriff völlig überrascht und in dem allgemeinen Durcheinander schlich sich die zweite Gruppe der Riesen durch den Wald unterhalb des Sensensteins an. Aber auch dieses Mal misslang die Tat. Denn hier im Wald lebte zum Schutz der Burg Sensenstein, ihrer Bewohner und des Waldes ein Waldgeist, der über große Zauberkraft verfügte.Er stellte sich den Riesen in den Weg, hob seinen Zauberstab und verwandelte sie in hohe, mächtige Bäume.Höher als alle anderen Bäume stehen sie noch heute im Thöneberg und unterhalb des Sensensteins und geben ein ewiges Zeugnis der Tat.

Der Steinblock, den der Teufel geworfen hatte, liegt bis auf den heutigen Tag noch im Pfaffenstrauch. Die Fingerabdrücke des Teufels sind daran zu sehen und jeder nennt ihn den Teufelstein.

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